![]() Im den USA gab es nicht ausreichend Gerste und Torf für die eingewanderten Whiskey-Brenner aus Irland und Schottland. Also mussten sie zwangsläufig Zutaten und Herstellungsprodukte aus der eigenen Heimat verwenden. Die sonst übliche Gerste wurde größtenteils durch andere Getreidearten ersetzt und der heimische Mais entwickelte sich zum Hauptbestandteil des Whiskeys. Heutzutage ist amerikanischer Whiskey für die meisten Konsumenten gleichbedeutend mit Bourbon. Der Name Bourbon leitet sich ursprünglich vom französischen Königshaus, dem Geschlecht der Bourbonen, ab. Es half den Amerikantern zur Zeit der Unabhängigkeitskriege die Britische Kolonialherrschaft ab zuwenden. Ehrenhalber wurde daraufhin eine Grafschaft im US-Bundesstaat Kentucky Bourbon getauft. Da die Whiskeys aus diesem Bourbonen-Gebiet besonders gut waren, festigte sich in der Folgezeit der Begriff Bourbon als Synonym für besonders guten (amerikanischen) Whiskey. 1964 wurden die Regeln festgelegt, nach denen der amerikanische Bourbon Whiskey gebrannt werden muss: Der Whiskey muß aus einer Maische von mindestens 51% und höchstens 79% Mais gebrannt werden, (meistens beträgt der Anteil zwischen 65 und 75 % je höher der Maisanteil, desto milder der Geschmack des Whiskeys), der Rest der Maische besteht aus Gerste was die Gärung fördert und aus Roggen, der dem Whiskey Würze verleiht. Eine Besonderheit ist allerdings der Rye, der zu 51% aus Roggen besteht. Der Alkoholgehalt darf 80% Vol. nicht überschreiten und die Mindestlagerzeit beträgt zwei Jahre. (Statt der Mindestlagerzeit von zwei Jahren lagert der Whiskey auch oft vier oder mehr Jahre allerdings selten länger als zehn Jahre.) Der Bourbon wird nach einem ähnlichen Verfahren hergestellt wie der Malt-Whisky. Die Lagerung erfolgt in von innen angekohlten Fässern aus amerikanischer Weiß- oder Steineiche. Dadurch erhält er sein typisches Karamel- und Vanillearoma und die Einfärbung wird beschleunigt. Neue Fässer wirken geschmacklich intensiver als schon ein- oder mehrmalig gebrauchte, deshalb ist die Reifungszeit des Bourbon auch nicht so lang wie beispielsweise die des Scotch Whisky. Die Reife- und Lagerfässer für amerikanischen Whiskey dürfen nur einmal verwendet werden. Gebrauchte amerikanische Whiskeyfässer werden größtenteils nach Schottland und Irland exportiert. Straight Bourbon bedeutet, dass der Bourbon nicht mit Whiskeys anderer Brennereien und Herkunft vermischt wird. Die Franzosen, die im 18.Jahrhundert eigene Gebiete in Amerika hatten, halfen den Amerikanern im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten. Als Dank wurde ein Teil von Kentucky nach dem französischen Königshaus Bourbon benannt. Heute ist Bourbon ein Teil des Staates Kentucky und gab dem weltbekannten Kentucky Straight Bourbon Whiskey seinen Namen. Zur Whiskey-Herstellung muss zunächst das richtige Getreide ausgesucht werden. In großen Behältern, genannt Mash tubs,werden Mais und Roggen verkocht. Wenn die sogenannte Maische abgekühlt ist, ruht das Gemisch für einige Zeit bei einer speziellen festgelegten Temperatur. Die während dieser Zeit durch das Kochen freigesetzte Stärke wird von den im Malz enthaltenen Enzymen in Zucker umgewandelt. Das zur Destillation verwendete Quellwasser stammt direkt aus den Kalksteinschichten, die sich durch das Erdreich Kentuckys ziehen es ist dadurch besonders rein und weich. Anschließend wird zur Maische Hefe hinzugegeben, um die Vergährung in Gang zu setzten. Jede Destillerie hat ihre eigenen Hefekulturen, die gut vor Verunreinigung geschützt werden. Die Dauer der Vergärung beträgt 72 bis 96 Stunden und geschieht in einer ständig überwachten Umgebung unter konstant gehaltenen Temperaturen. Wenn die Vergährung dann ageschlossen ist, wird das Zwischenprodukt (mit etwa 8 Vol-% Alkohol) über einen Zwischentank zum Brennapparat geleitet. Der Bourbon-Whiskey wird in einem langen, kontinuierlichen Destilliationsverfahren erzeugt, dessen Resultat das reine, vollmundige Destillat ist. Das endgültige Destillat wird dann, nach einer Ruhephase von einem Tag, in großen Kupferkesseln mit Wasser auf die gewünschte Alkoholstärke reduziert, mit der es ins Eichenfass abgefüllt wird. |